Station 5
CO2-Speicher und Biomasse-Erzeuger Wald
Der Blick von hier oben geht hinaus über die Baumwipfel: 380 Hektar Wald. Zwischen der Grube König bei Neunkirchen und dem Hoferkopf bei Bildstock liegt dieses Waldstück. Schon oft haben wir Freunde, die zu Besuch waren, mit dem Waldreichtum unserer Heimat beeindrucken können. Nur den Nachwuchs nicht. Der will natürlich in den Wald hinein und neues entdecken.
Da stehen also nun rund 100.000 Kubikmeter Holz, für saarländische Verhältnisse nicht allzu viel, dafür sind die Bäume noch relativ jung.
Nun, mit der Biomasse im Waldboden speichert dieses Waldstück fast 200.000 Tonnen CO2. Das ist die Menge, die 20.000 Menschen in einem Jahr insgesamt produzieren – indem sie Auto fahren, heizen, essen. Und dieser Wald wächst noch, so dass er seine Speichermenge in den nächsten 20 Jahren noch mal um die Hälfte steigern kann.
Übrigens: Eiche und Buche speichern allein aufgrund ihrer höheren Holzdichte größere CO2-Mengen als die leichteren Nadelhölzer.
Holz war bis zur Nutzbarmachung von Steinkohle und Öl der wichtigste Energielieferant des Menschen. Es diente nicht nur zu Heizzwecken, sondern war in Form von Holzkohle auch Basis für die Eisen- und Stahlindustrie. Aber auch andere Pflanzen können zur Energieerzeugung genutzt werden. Da gibt es auf der einen Seite Pflanzen wie Mais und Raps, die auch als Futterpflanzen gebraucht werden, und es gibt Pflanzen wie Igniscum und Chinaschilf, die ausschließlich zur Energieerzeugung angebaut werden.
So kann Energie aus Biomasse auf drei Wegen erzeugt werden:
1. Holz und verholzte Pflanzenteile werden zur Wärme- und Stromerzeugung verbrannt.
2. Bakterien vergären organisches Material zu Biogas, das entweder gleich zur Stromerzeugung verbrannt oder ins Gasnetz eingespeist werden kann.
3. Schließlich kann aus Pflanzen Biotreibstoff zum Antrieb von Maschinen gewonnen werden.
Bei allen Varianten muss aber die Gesamtenergiebilanz, also auch die zum Anbau aufgewande Energie, z.B. für die eingesetzten Düngemittel und deren Produktion, betrachtet werden. Unter diesem Aspekt sind z.B. der Zuckerrohranbau in Brasilien oder die Palmölgewinnung in Asien durchaus kritisch zu betrachten.
In Deutschland wurden 2009 bereits 5,2 % des Stroms, 7,7 % der Wärme und 5,5 % des Kraftstoffs aus Biomasse gewonnen.
Dabei muss ich daran denken, wie schön ein knisterndes Kaminfeuer im Winter ist. Doch halt, bis dahin ist noch lange.