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Station 3

Anstieg: Kraftwerk Mensch

Jetzt stehen wir aber wirklich vor einem gewaltigen Berg. Gut, dass ich mich für das Pedelec entschieden habe. Es handelt sich übrigens um einen Berg aus Menschenhand, aufgetürmt aus dem unverwertbaren, tauben Gestein, das neben der Kohle beim Abbau zu Tage gefördert wurde. Er macht uns wieder bewusst, wie der Steinkohlebergbau im Saarland die Landschaft verändert und geprägt hat.

Langsam wird mir warm. Ich schaue mich um und sehe, dass auch mein Mann dachte, dass es leichter sein würde mit den Pedelecs. Nur die Jungs sind unbeeindruckt. Anders als ein Kraftwerk verbrauchen Menschen Energie auch im Ruhezustand – man nennt das Grundumsatz. Der beträgt rund 1 Kilokalorie (kcal) je kg Körpergewicht und Stunde, bei einer erwachsenen Frau etwa 10% weniger. Das entspricht ungefähr dem täglichen Energieverbrauch einer 100 Watt-Glühbirne.

Dem „Kraftwerk“ Mensch müssen wir also täglich Energie zuführen und zwar in Form von Nahrung. Der Verdauungstrakt bereitet die  Nahrung auf, und der Blutkreislauf  transportiert sie in die Muskelzellen, wo sie als Brennstoff  gebraucht wird. (Pro Gramm Kohlenhydrat werden rund 5 und pro Gramm Fett etwa 10 kcal  Energie erzeugt.) Dabei entstehen Wasser und – wie bei fossilen Brennstoffen auch – CO2. Und ab und zu auch andere, durchaus unangenehme Gase wie Methan.

Inzwischen schwitzen wir alle ganz schön:  Das ist dann also die Wirkung unserer „Abwärme“. Endlich sind wir oben. 90 Meter Höhenunterschied haben wir überwunden. Wir haben zwar tüchtig Energie verbraucht, aber etwa 15 kcal sind noch auf unserem Pluskonto. Das errechnet sich nach der Formel 70 kg Körpergewicht x 9,81 für die Erdanziehung x 90 Meter (Höhenunterschied) x 0,000239. Die Physiker wissen, nach dem Energieerhaltungsgesetz ist diese Energie noch da. Sie hilft uns dann gleich bei der Abfahrt und sorgt für tüchtige Beschleunigung.

Schema: Pumpspeicherkraftwerk

Schema: Pumpspeicherkraftwerk

Übrigens, genau das ist auch das Prinzip des Pumpspeicherkraftwerks. In Zeiten geringen Stromverbrauchs nutzt man den überflüssigen Strom, um Wasser nach oben zu pumpen. Wird nun die Energie zu einem späteren Zeitpunkt benötigt, lässt man das Wasser ins Tal fließen und treibt dort damit Turbinen an, die neuen Strom erzeugen.

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