Station 4
Energielandschaften: Neue Aussichten auf die Landschaft von morgen
Was für ein Ausblick. Nicht nur die Landschaft. Hier auf dem Haldenplateau zeigen sich einige Möglichkeiten der Energieerzeugung auf einmal: Wir sehen noch den alten Förderturm aus der nun abgeschlossenen Kohlezeit. Gegenüber auf dem Heiligenwalder „Sonnenberg“ sind bereits auf einigen Hausdächern Solaranlagen installiert. Und in der Ferne drehen sich Windräder.
Ich weiß jedoch nicht, ob ich das schön finden soll. Tatsächlich wird der Ausbau von Windkraftanlagen vor allem in den betroffenen Gemeinden oft heiß diskutiert. Wenn wir das Thema aus einem anderen Blickwinkel betrachten, wird klar: Energieerzeugung hat schon immer die Landschaft verändert. Schließlich stehen wir auf einer Halde. Und die meisten Kraftwerke sind auch nicht wirklich ästhetische Meisterleistungen.
Neue Energien – das heißt tatsächlich auch neue Energielandschaften: Solaranlagen und Windräder statt Kühltürme und Halden.
Ich stelle mir gerade vor, wie unser Haus mit Sonnenkollektoren und unser Garten mit Windrad aussehen würde – einem kleinen natürlich. Meine Söhne fänden das „voll cool“.
Windenergie ist mit rund 8 bis 9 Cent pro Kilowattstunde recht günstig in der Erzeugung. Im Saarland gibt es bereits 80 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 111 Megawatt (Stand 2010). Damit kann man rund 51.000 Vierpersonenhaushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen. Und die modernen Windkrafträder werden mit jeder Generation effizienter und leistungsstärker.
Um die Unregelmäßigkeit der Stromerzeugung zu regulieren, eignen sich Pumpspeicherkraftwerke, wie in Station 3 erwähnt. Aber auch andere Speicherformen befinden sich in der Entwicklung, z.B. die Umwandlung von Strom aus regenerativen Energiequellen in Methan und dessen Speicherung im Erdgasnetz.
Nach dem Anstieg sind wir jetzt froh, die Aussicht genießen zu können – und die erfrischende Brise, die uns um die Nasen weht.