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Station 8

Waldbibliothek

So, endlich mal absteigen. Hier können wir uns jetzt gleichzeitig informieren und Pause machen.  Was also passiert alles im Kraftwerk Wald?

Kraftwerk Baum
Wir stehen staunend vor einer gewaltigen, uralten Esche mit ihrer riesigen Krone. „Fehlt nur noch das Hexenhäuschen, dann wäre die Kulisse für ein Märchen komplett.“ „Knusper, knusper, Knäuschen…“

Und dieser malerische Baum soll ein CO2-Speicher sein? Das wollen wir uns jetzt doch genauer erklären lassen. Am Hang ist eine begehbare „Waldbibliothek“ angelegt, die uns die vielschichtige Bedeutung des Waldes näher bringt. Das ist nach dem Radfahren einmal eine kleine Abwechslung.

Die Photosynthese
Den größten Teil der Arbeit leisten im Grunde die Blätter. Und davon besitzen all die Eichen und Buchen um uns herum reichlich: je nach Form der Krone rund 100.000. Nun setzen die Strahlen der Sonne einen Ablauf in Gang, ohne den die Erde ein lebensfeindlicher Planet wäre:

Allerdings interessiert uns auf unserer tour d‘énergie besonders ein Stoff: das CO2. Wir haben es bisher eigentlich nur als schädliches Treibhausgas kennengelernt. Hier sehen wir nun, dass es für das Pflanzenwachstum unentbehrlich ist. Es wird nämlich mit Hilfe des Chlorophylls aufgespalten und zu Zucker umgewandelt. Dieser wiederum ist der Ausgangsstoff für die vielen verschiedenen Bauteile der Bäume. Das zur Aufspaltung benötigte Wasser saugen die Bäume über die Wurzeln aus dem Boden. Das können bei einer älteren Eiche gut 30.000 Liter im Jahr sein.

PhotosyntheseIn der Formel können wir erkennen, warum dieser Vorgang für das Klima von entscheidender Bedeutung ist. Der Kohlenstoff (C)  wird nämlich fest eingebunden, Sauerstoff (O) wird freigesetzt.

Jetzt wird auch klar, warum die Bäume und damit der Wald beim Klimaschutz eine besondere Rolle spielen. Sie zählen zu den am längsten lebenden Lebewesen und lagern über ihr gesamtes Alter ständig Kohlenstoff ein.  Ein Erdloch am Wegesrand macht uns besonders neugierig. Denn die abgegrabene Wand hat ganz unterschiedliche Farben: An der Oberfläche liegt der normale Laubteppich, darunter bereits zersetzte Blätter und Pflanzenfasern, selbst an der obersten Bodenschicht sind noch Pflanzenreste erkennbar. Auch darunter ist der Boden noch dunkel gefärbt: Das ist Humus. In all diesen Bodenzonen sind überwiegend umgewandelte pflanzliche Partikel enthalten. Und inzwischen wissen wir, dass damit auch immer CO2 eingebunden ist. Somit stecken auch im Waldboden riesige Mengen Kohlendioxid, teilweise in gleichen Größenordnungen wie im aufstockenden Baumbestand.

Speicherfunktion
Schauen wir uns doch einige einzelne Bäume an. An Ihnen lesen wir von den Leistungen, die sie durch die Photosynthese erbringen:

„Blattoberfläche = Tennisplatz“: Die Blätter des Baumes sind die Orte, in denen die eigentliche Photosynthese stattfindet. Zusammengelegt ergeben sie bei diesen Bäumen die Fläche eines Tennisplatzes. Alte, freistehende Bäume könnten mit ihren zahlreichen Blättern auch Fußballplätze belegen.

„Zuwachs alle 30 Sekunden“: Im gesamten saarländischen Wald wächst alle 30 Sekunden eine Holzmenge zu, wie sie der vor uns stehenden Buche entspricht.

„100 Tonnen CO2“: Das farblich abgegrenzte Waldstück enthält 100 Tonnen CO2.

„3 Tonnen CO2“: Diese Eiche speichert insgesamt eine Menge von 3 Tonnen CO2.

„3 Tonnen CO2“: Im Boden steckt etwa die gleiche Menge CO2 wie in der oberirdischen Masse, und zwar in Laubstreu, Humus und den Wurzeln in unterschiedlicher Tiefe.
Schön zu sehen ist das in dem Erdloch beim Baum. Denn die abgegrabene Wand hat ganz unterschiedliche Farben: An der Oberfläche liegt der normale Laubteppich, darunter bereits zersetzte Blätter und Pflanzenfasern, selbst an der obersten Bodenschicht sind noch Pflanzenreste erkennbar. Auch darunter ist der Boden noch dunkel gefärbt: Das ist Humus. In all diesen Bodenzonen sind überwiegend umgewandelte pflanzliche Partikel enthalten. Und inzwischen wissen wir, dass damit auch immer CO2 eingebunden ist.

„75 Liter Sauerstoff/Tag“: Aus der Formel wird klar: bei der Photosynthese wird Sauerstoff freigesetzt – bei diesem noch relativ schwachen Baum immerhin 75 Liter je Tag.

„5,2 kg Zucker/Tag“: Die verschiedenen „Bauteile“ der Bäume, wie Holzzellen, Wurzeln, Blätter, Rinde sind letztlich alle aus Stärke bzw. Traubenzucker aufgebaut. Davon bildet der Baum immerhin 5,2 kg pro Tag.

„Pinge“: Wo die Kohlenflöze nahe an der Oberfläche ausstreichen, begann der Bergbau – und damit die Ausbeute der fossilen Energien, die vor 300 Millionen Jahren letztendlich ebenfalls durch Photosynthese gebildet wurden.

„Ich brauch ne Pause.“ sagt da mein Mann. „Schon müde?“ frage ich. Wir setzen uns auf eine Bank. Und die ist natürlich aus Holz. „Na,“ frage ich an meine Jungs gewandt, „worauf sitzen wir?“ – „Auf gespeichertem CO2  natürlich.“ Und der jüngere Sohn grinst mich triumphierend an. Jetzt brauche ich auch eine Pause.

Ich schaue mich noch einmal um. Die Tiefe des Waldes entspricht auch seiner Vielfalt und seiner Bedeutung für unser tägliches Leben. Voller Gedanken steigen wir wieder aufs Pedelec und fahren weiter.

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