5,2 kg Zucker…
… sind ja eine ganz schöne Menge. Und die soll ich wirklich jeden Tag erzeugen?
Die Leckermäuler muss ich jetzt enttäuschen. Als Eiche kann ich euch keine süßen Sachen anbieten. Obwohl es ja wirklich Pflanzen gibt, die direkt essbare Leckereien wie Früchte, Ahornsirup oder Zuckerrohr liefern.
Aber der Reihe nach:
Über das Endprodukt der Photosynthese haben die Kollegen ja schon einiges erzählt: C6H12O6, auch Glucose genannt, ist auf der einen Seite das Endprodukt, gleichzeitig ist es der Ausgangsstoff, aus dem alle meine verschiedenen Teile aufgebaut sind.
Aus diesem Einfachzucker werden durch Kettenbildung sog. Mehrfachzucker, Polysaccharide.
Da kommen wir übrigens dem so beliebten essbaren Zucker bereits ganz nahe.
Für uns Bäume sind die Cellulose und das eingelagerte Lignin besonders wichtig, denn dadurch können wir überhaupt erst unsere imposanten Stämme aufbauen.
Um weitere lebenswichtige Stoffe, vor allem Eiweiße, zu bilden, muss ich die doch verhältnismäßig einfach aufgebaute Glucose weiter umwandeln. Dazu nutze ich z.B. Mineralien und weitere Nährstoffe. Und die besorge ich mir mit dem Wasser, das wir mit unseren Wurzeln aus dem Boden saugen.
Für weitere Umwandlungsprodukte kann ich nur noch ein paar Beispiele nennen, wie pflanzliche Fette, Vitamine, Harz, Früchte.
Kurz, alles was Ihr Menschen zum Leben braucht, verdankt Ihr der Photosynthese.
A75 Liter Sauerstoff pro Tag
Und das eben Gesagte trifft natürlich auch auf die Sauerstoffproduktion von uns Bäumen zu.
Und da leisten wir eine ganze Menge. Immerhin decke ich damit den Jahresbedarf von 11 erwachsenen Menschen.
Schaut Euch mal um und stellt Euch vor, dass um jede Eiche 11 Menschen herumstehen. Bei einem Abstand von 7 Meter von Baum zu Baum wären das 2.200 Personen je ha. Man könnte mit rund 500 Hektar also den Sauerstoffbedarf aller Saarländer locker abdecken.
Dass Ihr die Luft im Wald viel angenehmer findet, hat neben der höheren Sauerstoffsättigung auch noch andere Gründe – dazu hilft immer wieder ein Blick auf die Photosyntheseformel: wir geben nämlich auch noch zusätzlich Wasser ab. Die Wirkung kennt Ihr wahrscheinlich von den Luftbefeuchtern, die Ihr in den Wohnungen aufstellt. Dazu kommt gerade im Sommer die wohltuende Schattenwirkung mit deutlich niedrigeren Temperaturen sowie jede Menge gesundheitsfördernder, wohlriechender Stoffe, wie Terpene und ätherische Öle. Zudem filtern wir auch noch jede Menge Dreck und Staub aus der Luft.